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- Die Welt der Genetik
Empfehlenswertes Angebot des Vorarlberger Bildungsservers.
Gute filmische Überblicke zu Themen der Genetik vom Telekolleg des Bayerischen Rundfunks, in jeweils ca. 30 min von 2006:
- Grundlagen der Genetik
- Grundlagen der Genetik
Webangebot des Telekollegs Biologie
- Humangenetik
Telekolleg Biologie (9)
- Grundlagen der Gentechnik
Telekolleg Biologie (10)
- Anwendungen der Gentechnik
Telekolleg Biologie (11)
- Evolution und Sexualität
Telekolleg Biologie (12)
Genetik
Die Genetik (von griechisch geneá „Abstammung“ sowie génesis „Ursprung“) oder Vererbungslehre ist ein Teilgebiet der Biologie und befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten und materiellen Grundlagen der Ausbildung von erblichen Merkmalen und der Weitergabe von Erbanlagen (Genen) an die nächste Generation (Vererbung).
Das Wissen, dass individuelle Merkmale über mehrere Generationen hinweg weitergegeben werden, ist relativ jung; Vorstellungen von solchen natürlichen Vererbungsprozessen prägten sich erst im 18. und frühen 19. Jahrhundert aus. Als Begründer der Genetik gilt der Augustinermönch und Hilfslehrer Gregor Mendel, der in den Jahren 1856 bis 1865 im Garten seines Klosters systematische Kreuzungsexperimente mit Erbsen durchführte und diese statistisch auswertete. So entdeckte er die später nach ihm benannten Mendelschen Regeln, die in der Wissenschaft allerdings erst im Jahr 1900 rezipiert und bestätigt wurden. Der heute weitaus wichtigste Teilbereich der Genetik ist die Molekulargenetik, die in den 1940er Jahren begründet wurde und sich mit den molekularen Grundlagen der Vererbung befasst. Aus ihr ging die Gentechnik hervor, in der die Erkenntnisse der Molekulargenetik praktisch angewendet werden.
Geschichtliche Entwicklung
1866 | Gregor Mendel veröffentlicht seine Versuche über Pflanzen-Hybriden, die aber lange keine Beachtung finden |
1869 | Friedrich Miescher isoliert aus Zellkernen das „Nuclein“, dessen Aufbau und Funktion zunächst rätselhaft bleiben |
1889 | Richard Altmann identifiziert die „Nucleinsäure“ und eine basische Proteinfraktion als Bestandteile des Nucleins |
1900 | Hugo de Vries, Carl Correns und Erich Tschermak bestätigen Mendels Entdeckungen |
1903 | Chromosomen werden als Träger der Erbinformation erkannt (Walter Sutton) |
1906 | William Bateson prägt den Begriff Genetik |
1907 | Thomas Hunt Morgan wählt die Taufliege Drosophila melanogaster als Versuchstier |
1909 | Wilhelm Johannsen prägt den Begriff des Gens |
1927 | Auslösung künstlicher Mutationen durch Röntgenstrahlung (Hermann Joseph Muller) |
1931 | Zytologische Aufklärung des Crossing-over (Barbara McClintock, Harriet B. Creighton, Curt Stern) |
1944 | Oswald Avery, Colin MacLeod und Maclyn McCarty: Transformation von Bakterien durch DNA |
1945 | Gene kodieren Proteine (siehe auch Ein Gen – Ein Enzym Hypothese) |
1950 | Erwin Chargaff zeigt, dass die vier Nukleotide in paarweise gleicher Häufigkeit ([A]=[T] und [C]=[G]) in der DNA vorkommen |
1951 | McClintock berichtet erstmals über Springende Gene, stößt aber auf komplettes Unverständnis |
1952 | Das Hershey-Chase-Experiment zeigt, dass die genetische Information von Bakteriophagen in der DNA gespeichert ist |
1953 | James Watson und Francis Crick postulieren die Doppelhelix-Struktur der DNA |
1958 | Nachweis der semikonservativen Replikation der DNA durch Meselson und Stahl |
1958 | Crick postuliert das „Zentrale Dogma“ der Molekulargenetik |
1961 | François Jacob und Jacques Monod stellen das Operon-Konzept vor |
1961-65 | Dechiffrierung des genetischen Codes |
1969 | Jonathan Beckwith gelingt als erstem die Isolierung eines einzelnen Gens (aus E. coli) |
1969 | Werner Arber, Daniel Nathans und Hamilton Othanel Smith entdecken die Restriktionsenzyme |
1975 | DNA-Sequenzierung (Frederick Sanger, Allan Maxam, Walter Gilbert) |
1977 | Intron-Exon-Struktur eukaryotischer Gene |
1983 | Kary Mullis entwickelt die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zur Vervielfältigung von DNA |
1995 | Das erste prokaryotische Genom (von Haemophilus influenzae) ist sequenziert |
1997 | Das erste eukaryotische Genom, das der Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae, ist sequenziert |
2003 | Als Resultat des Humangenomprojektes steht die Referenzsequenz des menschlichen Genoms zum Download im Internet bereit |